Aktivitäten

Meer in Sicht!

Nicht nur von jedem Studio aus in Sicht, aber tatsächlich nah: Zu Fuss in gemütlichen 5 Minuten bist du am öffentlichen Sandstrand, der sich weit über die Bucht von Makrygialos hinzieht. Wer es lieber mit Liegestühlen und Sonnenschirmen möbliert hat, konsumiert etwas in einer Taverne und darf dann deren Infrastruktur nutzen. Für alle zugänglich hat es Duschen und vereinzelt Umkleidekabinen. Für einen Dorfstrand ist das Meer hier auffallend sauber und der Strand ist gepflegt. Generell sind alle Strände öffentlich zugänglich (von Gesetzes wegen so), auch wenn es manchmal wie privat aussieht. Du darfst es also unbescholten ausprobieren.

Makrygialos public beach

Wer etwas mehr Aufwand nicht scheut, wird reich belohnt: Im Osten, bei den Fraktionen Analipsi und Lagada, aber immer noch in Fusswegdistanz, gibt es weitere wunderbare Strände und traumhafte Buchten (siehe Wanderbeschreibung unten). Ausser bei den Hotels sind sie sogar im Juli fast menschenleer! Ein Tipp ist der “Green Beach” mit der sehr netten Taverne Diaskari direkt am Meer. Etwas weiter nach Osten folgt ein Kap mit Übergang nach Langada. Der erste Strandabschnitt ist offizielle FKK-Zone (das geht aber auch anderswo, wenn es wenig Leute hat). Wer es “hipp & fancy” liebt, fährt oder wandert ca. 5 km in Richtung Kalo Nero / Goudouras und kommt dann zur modern eingerichteten “Cavo Bianco”. Am besten schaust du dir die Situation auf dem Luftbild von Google an.

Wer lieber auf ausgebautem Weg gemütlich dem Meer entlangschlendert und gerne mal einkehrt, wendet sich unten am Strand nach Westen dem Dorfzentrum zu. Besonders am Abend ist dieser «Lungomare» sehr reizvoll! Auch dort hat es Badestrände. Insbesondere hinter dem Kap liegt ein sehr schöner und mit vielen Tamarisken bestückter Strand. Weiter nach Westen folgt das Nachbardorf Koutsouras, wo es ebenfalls einige kleine Buchten zu entdecken gibt.

Wanderparadies

Einfach so auf der Landkarte würde man es nicht vermuten, aber tatsächlich befinden wir uns in einem sehr spannenden und wenig bekannten Wandergebiet:

  • 7 auf einen Streich – Kretas schönste Strandwanderung!
    Etwas Vergleichbares habe ich bisher nirgends auf Kreta angetroffen, das solltest du keinesfalls verpassen: In Küstennähe, in Richtung Osten, kannst du quasi von Strand zu Strand “hüpfen”! Schon in Makry-Gialos gehst du einfach dem “langen Strand” entlang, bis fast zu seinem Ende. Dort geht es kurz hinauf zur Strasse, um dann beim OBC Hotel gleich in Richtung Terrasse rechts zu schwenken (ist öffentlich zugänglich). Nach den Swimming-Pools führt eine Treppe hinunter zum ersten Hotelstrand und dann ein hölzerner Steg zum zweiten Hotelstrand (alles öffentlich). Beim Mikropoli (TUI-Hotel) geht es wieder hinauf zur Dorfstrasse. Das ist das letzte Wegstück, das du bis zur Diaskari Taverne + Beach auf der Strasse gehen musst. Ab hier geht es der “Nase entlang” zum weitläufigen Langada Beach, gefolgt von zauberhaften Buchten mit kleineren Stränden. Endpunkt der Wanderung ist der “Cavo bianco“, der im Sommerhalbjahr bewirtet wird und beim jungen Publikum sehr beliebt ist. Natürlich lässt sich diese Tour optimal mit einem Bad an einem der hervorragenden Strände oder in einer abgelegenen Bucht kombinieren. Im Herbst und Winter begegnet man manchmal auch dem Schafhirten mit seiner grossen Schafherde. Im Frühling blühen an gewissen Orten Orchideen. Hier der Link zur bebilderten Komoot Wanderbeschreibung, die ich am 02.12.2022 aufgezeichnet habe.
  • Am ehesten im Reiseführer beschrieben ist die «Butterfly Gorge». Ihr Eingang befindet sich etwa 4 km westlich vom Haus, kurz nach Koutsouras. Der gut erkennbare und beschattete Parkplatz mit Taverne markiert den Anfang. Anfänglich geht es durch einen gepflanzten Pinienwald, bevor das Abenteuer beginnt. Kleine Kraxeleien, Bachquerungen, eine Holzleiter, Wasserleitsystem, Schilf und Büsche bereichern die Route. Nach dem ersten Drittel kommt ein kleiner Bauernhof mit einer uralten Kapelle (3. Jh.) und schönem Picknickplatz. Etwa einen Kilometer weiter hinten quert eine unscheinbare Steinmauer ein Seitentälchen, wobei es sich um einen römischen Aquädukt handelt! Die Schlucht zieht sich weit den Berg hinauf, bis zum Dorf Orino, wo es eine Taverne gibt. Es gibt mehrere Abzweigungen in Richtung zur Bergstrasse, falls es dir zu viel wird. Von Dezember bis April sind die ersten paar Bachquerungen möglicherweise etwas herausfordernd – wir mussten unsere Expedition auch schon abbrechen.
    Obwohl der Name viele Schmetterlinge verspricht, trifft dies nicht zwingend zu. Trotzdem ist die Landschaft sehr schön und diese Wanderung ist bestimmt ein Erlebnis.
  • Sehr empfehlenswert ist auch die kleine Bergwanderung vom malerischen Pefki zur griechisch-orthodoxen Stavromensos Kapelle auf rund 700 m ü.M. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Südküste. Der Bergweg beginnt am oberen Dorfrand und ist über diverse Gässchen erreichbar. Auch hier befinden wir uns auf dem E4-Wegnetz. Wem dies zu wenig ist, sind die Abstecher zu den zwei Höhlen empfohlen: Um zur Apolistiki-Höhle zu gelangen folgt man rund eine Stunde dem Bergsträsschen bis zu seinem Ende und von dort noch etwa 500 m auf dem Geröll. Ein Wegweiser (mit falscher Pfeilrichtung) markiert den Eingang zur Höhle. Die ersten paar Meter sind gut gesichert. Etwas weiter innen hat es einen kleinen Dom mit Stalaktiten und Stalagmiten. Taschenlampe nicht vergessen! Einfacher zu erreichen ist die Vreiko-Höhle, die sich etwa einen Kilometer nordöstlich von der Asphaltstrasse befindet, die wieder nach Pefki hinunterführt. Der Einstieg hier erfolgt über eine komfortable Holztreppe.
  • Etwa 7 km gegen Osten, kurz nach Kalo Nero, befindet sich das Kloster Moni Kapsa, das für Besucher offen ist (aber ohne Empfang). Ihm zu Füssen liegt der Eingang zur Pervolakia Gorge, die ich lieber als Schlucht der Geier bezeichnen würde. Obwohl man zuerst am westlichen Hang etwas hochsteigen muss, um gleich wieder zum Bachbett abzusteigen, lohnt sich der Aufwand. Mehrfach im Herbst konnte ich hier mindestens 5 Paare Geier beobachten, die in ihren Horsten hoch in den Felsennischen ihre Jungen aufzogen. Es lohnt sich also einen Feldstecher mitzunehmen und sich etwas Zeit für die Beobachtung dieser imposanten Vögel zu lassen. Wer bis hinauf ins Dorf Kato Pervolakia gehen möchte, braucht Ausdauer und muss streckenweise über Felsblöcke kraxeln (Schwierigkeitsgrad T3 -T4). Im verwinkelten Dorf selber ist leider gar nix los, denn die kleine Taverne wurde im Sommer 2022 geschlossen. Für den Rückweg gibt es die Variante, die über die Hügellandschaft und einen Bergweg zum Kloster Moni Kapsa zurückführt. Der Weg ist nicht immer so einfach zu erkennen (besser von oben herab als umgekehrt). Auch hierzu habe ich eine Wanderbeschreibung bei Komoot aufgenommen.
  • Wer die rund einstündige Fahrt über kleine Bergstrassen nicht scheut, erholt sich zuerst im urigen Kafenion von Zarkos (es gibt auch andere Gasthäuser). Anschliessend geht es in die bekannte «Death Valley Gorge» – eine Schlucht, die bis zum Meer hinunterführt und das Ende der europäischen Wanderroute E4 markiert. Nicht dass diese Schlucht besonders gefährlich wäre, aber am Ende befinden sich die Reste einer Minoischen Siedlung mit entsprechendem Friedhof. Noch etwas weiter, am Meer, gibt es ein paar Tavernen und einen schönen Kiesstrand. Wer die Wanderung lieber abkürzen möchte, parkiert das Auto etwa auf halbem Weg, etwas oberhalb der Schlucht (offizieller Parkplatz).
  • Last but not least meine Perle, die Pefki Gorge: Ein knapp 3-stündiger Rundgang, direkt von unserem Haus aus. Vom Ende der Sackgasse klettert man über die Leitplanke, überquert die wenig befahrene Umfahrungsstrasse und nimmt die kleine Bergstrasse. Etwas vor der Hochspannungsleitung zweigt rechts das Natursträsschen in Richtung Schlucht ab. Kurz darauf ist der Weg gut mit Holzwegweisern und E4-Tafeln markiert. So gelangt man über die andere Talseite ins Innere der Schlucht. Ich verrate hier noch nicht alles, aber es erwarten dich eine Prise Abenteuer (keine Angst, ist einfach zu bewältigen) und eine atemberaubende Landschaft. Weiter oben, beim Picknickplatz, muss du dich entscheiden, ob es weiter ins Dorf Pefki geht oder ob du den Säumerweg zurück nach Makrygialos nimmst. Letzterer führt oberhalb der Schlucht wieder nach Süden und steigt im Zickzack zum Schluchteingang ab. Von dort lohnt es sich, das kleine Strässchen ins Tal zu nehmen, um dann in Analipsi/Makrygialos wieder in die Zivilisation einzutauchen und eine kleine Erfrischung zu geniessen, beispielsweise in der Patisserie zwischen Gemüseladen und Metzgerei.


Biken

Die zahlreichen Berg-und Landwirtschaftssträsschen sind ein Eldorado für Biker! Aktuelle Eindrücke dazu im Blog und hier eine Auswahl:

  • Zum Aussichtspunkt bei der Stavromenos Kapelle (letzter Teil zu Fuss) und weiter zur Apoloustris Höhle (dito), in Pefki einkehren und via Ag. Stefanos zurück. Viele Höhenmeter, relativ kurze Strecke, siehe Komoot-Beschreibung.
  • Bike- und Wanderausflug nach Schinokapsala: Einfache Route, mittlere Kondition, asphaltierte Bergstrasse. Details siehe Blog.
  • 3-Pässe-MTB-Tour via Orino nach Thripti (liegt hinter dem höchsten Berg hier). Konditionell anspruchsvolle Tour, recht grosser Anteil Naturstrassen, tolle Aussicht. Details siehe Blog und Komoot.


Das e-MTB hier im Gästehaus kann gemietet werden, ist jedoch eher für moderate Touren geeignet. Im Nachbardorf Koutsouras gibt es einen Bike-Shop. Ioannis hat eine tolle Auswahl an Mountainbikes, auch als e-Bike und rassige Strassenbikes – alles zu attraktiven Preisen!


Kulturelles

Kreta ist ein Hotspot der Archäologie: Zahlreiche Überreste der Minoer – eine Kultur etwa gleich alt wie die Ägypter- wurden ausgegraben:

  • Am bekanntesten ist der Palast von Knossos bei Heraklion, was als Tagesausflug in Kombination mit der Hin- oder Rückreise empfehlenswert ist.
  • Bei der Fahrt nach Makry Gialos kommt man an der Ausgrabungsstätte Gournia vorbei. Ein kurzer Zwischenhalt kann sich lohnen.
  • In Makry Gialos selbst sind Überreste einer römischen Villa und einer kleinen minoischen Siedlung vorhanden. Offiziell gibt es zwar keine Besuche, aber der Zaun ist nicht geschlossen. Insbesondere die römische Villa (gleich hinter der Dorfkirche in Richtung Küste) scheint mir recht interessant zu sein, denn es sind noch Mosaike und thermische Anlagen zu erkennen.
  • Mit einer schönen Wanderung zu verbinden ist Ausgrabung von Kato Zakros, am Eingang zum Tal der Toten (siehe Wanderbeschreibung oben).
  • Auch ein Tagesausflug wert ist die minoische Ausgrabungsstätte in Phaistos, an der mittleren Südküste. Ein Freund von mir hatte in seiner Studienzeit dort ergänzende römische Ausgrabungen vorgenommen.

Städte in Ostkreta

  • Ierapetra ist stark vom maurischen Einfluss der Nordafrikaner geprägt. So findet man im westlichen Zentrum Reste einer Moschee. Ein kleines archäologisches Museum befindet sich in der Nähe des Hafens. Dank ihrer neuen Fussgängerzonen mausert sich die Kleinstadt zu einer angenehmen Sehenswürdigkeit.
  • In Sitia findet man venezianische Einflüsse. Die quirlige Hafenstadt ist regionales Zentrum und auf alle Fälle einen Besuch wert!
  • Wer den Massentourismus nicht scheut, fühlt sich in Agios Nikolaos bestimmt wohl. Dank seiner natürlichen Hafenbucht löst dieses Städtchen in der Regel einen “Jööh-Effekt” beim ersten Besuch aus.

Anziehungspunkte sind auch die Klöster:

  • In unmittelbarer Nähe, an der Küstenstrasse in Richtung Osten, befindet sich das Moni Kapsa, wo sich auch der Eingang zur Pervolakiaschlucht (Schlucht der Geier) befindet. Der Eingang ist in der Regel offen, aber Bewohner sind keine anzutreffend, was etwas befremdend wirken kann.
  • Als Wanderung oder Biketour vom Haus aus gibt es in Richtung Stavrochori die versteckte Einsiedelei Pangania Lygias zu entdecken (siehe Beschreibung im Blog).
  • Mit umfangreichen Ländereien (z.B. Palmenstrand Vai) ausgestattet ist das Moni Toplou im Osten von Sitia. Dort befindet sich auch ein kleines Museum und im Bistro kann man sich erfrischen.